Im Morgengrauen beginnen wir unsere Königsetappe. Wir verlassen die Wiesen von Pathang. Entlang kleiner Pfade, gesäumt von niedrigem Buschwerk, laufen wir uns ein. Dann geht es steil hinauf. Mit festgeschnürten Schuhen und unseren Trekkingstöcken bewältigen wir eine kurze anspruchsvollere Passage über steinigen Boden. Bei gutem Wetter leuchtet spektakulär in der Morgensonne links der Chomolonzo, die Vogelgöttin. Wieder auf einfachen Pfaden unterwegs, laufen wir zu weiteren Almwiesen. Nun zeigen sich auch in unbeschreiblicher Schönheit der Lhotse (8.516m) und der Qomolongma (8.848m), wie die Tibeter den höchsten Berg der Erde nennen. Wer sich nicht weiter plagen möchte, könnte auch schon hier verweilen und diesen grandiosen Ort bis zu unserer Umkehrzeit aufsaugen. Für alle Gipfelbegeisterten, die noch ein paar Energiereserven haben, lohnt es sich natürlich noch weiter bis zur Almwiese Pethang Ringmo, dem östlichen Everest-Basislager auf 5.090m Höhe, zu laufen. Dies sind die letzten grünen Flecken vor den Seitenmöränen des in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgeschmolzenen Kangshung-Gletschers. Das Lager selbst wurde 1921 von einer britischen Expedition zur Besteigung des Everest genutzt, allerdings war dieses Projekt nicht von Erfolg gekrönt. In der Literatur findet man kontroverse Beschreibungen zum östlichen Basislager. Läuft man weiter entlang der Gletschermoräne würde man zum vorgeschobenen Basislager gelangen. Wanderung zurück zum Camp. Erschöpft und zufrieden fallen wir am Abend in unsere Schlafsäcke. 880m hoch, 880m runter, Schlafhöhe: 4.210m, Gehzeit: ca. 9-11h, ↑ 880 Hm ↓ 880 Hm, Ü: Zelt